Der Granatastrild - edler Afrikaner
auf
25°C
beheizt
und
die
Vögel
begannen
sich
unter
dem
Infrarotdunkelstrahler
zu
sonnen
und
fühlten
sich
sichtlich
wohler.
Emsig
wurden
geeignete
Nistkörbchen
mit
Kokosfaser,
Jute,
Tierhaaren
und
weißen
Materialien
von
den
Vögeln
ausgebaut
und
gepolstert.
Bebrütet
wurde
das
Gelege,
die
in
der
Regel
aus
4-5
Eiern
besteht,
abwechselnd
von
beiden
Partnern.
Wobei
das
Weibchen
grundsätzlich
nachts
das
Brutge-schäft
übernahm.
Nach
13/
14
Tagen
schlüpften
die
Nestlinge.
Kurz
vor
dem
Schlupf
begann
ich
die
Vögel
mit
animalischem
Futter
anzufüttern.
Bevorzugt
wurden
Buffalos,
Minimehl-würmer
und
Ameisenpuppen
verfüttert.
Das
Futterangebot
wurde
von
mir
nun
deutlich
erhöht
und
bis
zu
fünfmal
am
Tag
in
kleinen
Portionen
angeboten.
Nun
hatte
ich
die
Vögel
richtig
am
Futter.
Prima
wurde
gefressen.
Nach
4-5
Tagen
huderten
die
Altvögel
bereits
nicht
mehr.
Mit
zunehmendem
Alter
der
Nestlinge
gingen
die
Altvögel
dazu
über
die
Nahrungsaufnahme
zu
verändern.
Halbreife
Silberhirse,
Salatgurke,
rote
lockere
Kolbenhirse
und
Keimfutter
spielten
mehr
und
mehr
eine
übergeordnete
Rolle.
Nach
ca.
8
Tagen
wagte
ich
mit
einer
Taschenlampe
eine
vorsichtige
Kontrolle.
Zu
meiner
Freude
konnte
ich
die
ersten
drei
Jungvögel
mit
dichtem,
grauweißem
Flaum
direkt
hinter
dem
Einflugloch
entdecken.
Nein
-
ich
musste
nicht
mit
aller
Gewalt
beringen!
Am
16.
Tag
sah
man
die
Nestlinge
neugierig
aus
der
Nisthöhle
spicken
um
dann
mit
18/
19
Tagen
voll
befiedert
auszufliegen.
Nach
weiteren
2-3
Wochen
waren
die
Flügglinge
futterfest
und
wurden
vorsorglich
abgesetzt.
Granatastrilde
können
äußerst
aggressiv
werden
und
die
Flügglinge
bis
zum
Tode
treiben.
Die
Jungvögel
sind
nach
dem
Ausfliegen
ähnlich
dem
Weibchen
gefärbt.
Im
ganzen
gräulich
gelbbraun
mit
Stummelschwänzchen.
Das
Bürzelgefieder
ist
lila
und
bei
den
Männchen
deutlich
intensiver.
Lidringe
und
Schnabel
sind
schwarz.
In
den
Schnabelwinkeln
zeichnen
sich
noch
hellblaue
Papillen
ab.
Im
Alter
von
drei
Monaten
haben
die
Jungvögel
ihre
Teilmauser
(dabei
mausert
nur
das
Kopfgefieder)
abgeschlossen
und
zeigen
die
für
Granatastrilde
typische
Kopfzeichnung
und
rosafarbene
Schnäbel.
Die
Geschlechter
sind
nun
eindeutig
zu
unterscheiden.
Bereits
in
diesem
Alter
beginnen
schon
lose
Paarbildungen,
die
Vögel
"verloben"
sich.
Erst
Wochen
später
mausern
die
Vögel
dann
ins
Adultgefieder
um.
Eine
heikle
Phase.
Im
Zuchtjahr
2006/
2007
konnte
ich
4,4
Granatastrilde
von
meinen
beiden
Paaren
nachziehen.
Sodass
ich
derzeit
im
Besitz
von
vier
blutsfremden
Paaren
bin.
Ein
Teil
der
Nachzuchten
ging
ganz
bewusst
an
einen
erfahrenen
Zuchtfreund
aus
der
Schweiz
der
bereits
mehrere
Paare
pflegt.
Ein
weiteres
Importweibchen
zur
Paarzusammenstellung
überließ
mir
in
Zusammenarbeit
IG-Mitglied
Rainer
Schick.
„
Danke
Rainer
“.
Ganz
wichtig
erscheint
mir
der
Kontakt
mit
dem
benachbarten
Ausland.
Den
nur
mit
den
Vögeln
aus
Deutschland
allein
wird
es
auf
Dauer
nicht
gelingen
blutsfremde
Linien
zu
erhalten.
Derzeit
habe
ich
selbst
aus
Israel
Anfragen
nach
Nachzuchten
des
Granatastrilden,
dies
sind
wohl
eindeutige
Signale
ob
der
Situation
dieses
wunderbaren Astrilden in Menschenobhut.
Der
Granatastrild
ist
anspruchsvoll
in
der
Haltung
und
Zucht.
Sicherlich
ist
er
nicht
ganz
einfach
zu
pflegen
und
bedarf
der
ganzen
Aufmerksamkeit
des
Züchters.
Er
hat
Ansprüche
an
artgerechte
Ernährung
und
ist
wärmebedürfig.
Obwohl
er
in
der
Ruhephase
mit
16°C
gut
zurecht
kommt.
Der
Vogel
macht
eine
Menge
Spaß,
sollte
aber
nach
Möglichkeit
nur
von
erfahrenen
Züchtern
gepflegt
werden.
Eine
Vergesellschaftung
mit
der
eigenen
Art,
mit
Schmetterlingastrilden
oder
mit
Veilchenastrilden
ist
unmöglich.
Die
Männchen
bekämpfen
sich
bis
zum
Tod.
Doch
mit
anderen
Prachtfinken
lebt
er
friedlich
zusammen
und
empfiehlt
sich
auch
für
die
Unterbringung
in
einer
Gemeinschaftsvoliere.
Leider
nimmt
die
Ammen-zucht
mit
japanischen
Mövchen
oder
auch
mit
Zebrafinken
bei
heiklen
Arten,
wie
dem
Granat-astrilden,
immer
mehr
zu.
Tunlichst
sollten
wir
es
vermeiden
solche
Vögel
zu
kaufen.
Denn
schon
durch
unser
alleiniges
Interesse
an
solchen
Vögeln,
fördern
wir
die
Ammenzucht,
die
uns
in
keiner Weise unserem Ziel der Arterhaltung näherbringt.
Selbstverständlich
bin
ich
immer
bereit,
bei
Problemen
bei
der
Haltung
und
Zucht
dieses
edlen
afrikanischen
Prachtfinken
zu
helfen.
SYSTEMATIK
Wissenschaftlicher Name: Granatina granatina (Linné, 1766)
Ordnung: Passeriformes – Sperlingsvögel
Unterordnung: Passeres - Singvögel
Familie: Estrildidae - Prachtfinken
Gattung: Granatina - Granatastrilde
Unterarten:
Granatina
granatina
granatina;
Granatina
granatina
retusa,
teilweise wird Granatina granatina siccatus beschrieben
Englischer Name: Violet-eared Waxbill
VERBREITUNG UND BESCHREIBUNG DER ART
Der
Granatastrild
bewohnt
große
Teile
Süd-
und
Südwestafrikas.
Sein
Verbreitungsgebiet
erstreckt
sich
von
Namibia,
Angola,
Botswana,
Rhodesien,
Sambia
bis
über
das
südliche
Mosambik.
Dort
durchstreift
er
in
kleinen
Gruppen
oder
paarweise
die
lichten
Akazienwälder
und
trockene
Dornbuschsteppen.
Granatastrilde
finden
ihre
Nahrung
hauptsächlich
auf
dem
Boden.
Sie
leben
von
kleinen
Sämereien,
Grassamen
und
Insekten.
Die
Brutzeit
fällt
in
die
Regenzeit.
In
dichte
Dornenbüsche
bauen
Granatastrilde
ihre
Kugelnester,
bevorzugt
in
der
Nähe
von
Hornissen-
und
Wespennestern.
Rispen,
Grashalme
und
viele
Federn
dienen
als
Baumaterial.
Drei
bis
fünf
Eier
werden
gelegt
und
abwechselnd
von
dem
Paar
bebrütet.
Bei
der
Aufzucht
der
Jungvögel
werden
verschiedene Insekten und Termiten verfüttert.
Der
Granatastrild
hat
eine
Länge
von
14-15cm
bei
einem
Gewicht
von
12g.
Einen
bedeutenden
Anteil
davon
nimmt
das
Schwanzgefieder
ein
(Männchen
7,35cm,
Weibchen
6,80cm)
und
verleit
diesem
farbenprächtigen
afrikanischen
Astrild
dadurch
seine
elegante
Erscheinung.
Das
Männchen
ist
tief
kastanienbraun
am
Oberkopf,
Nacken,
Kehle,
Brust-
und
Bauchgefieder
gefärbt.
Die
Flügel
und
der
Rücken
sind
eher
graubraun.
Schnabel
und
Lidringe
heben
sich
durch
intensives
Rosarot
hervor.
Die
Stirn
ist
leuchtend
kobaltblau.
Kinn,
Zügel
und
Unterschwanzdecken
sind
schwarz.
Oberschwanzdecken
und
Bürzelgefieder
sind
tief
dunkelblau
gefärbt.
Die
Füße
sind
bräunlich
grau.
Bestechend
schön
ist
der
große,
tief
violette
Wangenfleck
beim
Männchen
und
Weibchen.
Beim
Weibchen
hat
ein
intensives
Gelbbraun
die
kastanienbraunen
Gefiederpartien
des
Männchens
ersetzt.
Das
Weibchen
ist
insgesamt
heller
gefärbt.
Das
Bürzelgefieder
ist
dunkelblau,
jedoch
nicht
so
ausgeprägt
wie
beim
Männchen,
die
Stirn
hellblau.
Ansonsten
entspricht
die
Gefiederfärbung
der
des
Männchens.
ZUCHT- UND HALTUNGSERFAHRUNGEN
Meine
sämtlichen
Afrikaner
erhalten
eine
spezielle
Futtermischung
für
Afrikanische
Astrilde,
die
ich
zusätzlich
mit
50%
Grassamen
anreichere.
Granatstrilde
verfetten
sonst
sehr
leicht
und
dies
führt
zu
schlecht
befruchteten
Gelegen.
Sporadisch
füttere
ich
zusätzlich
lockere
rote
Kolbenhirse.
Je
nach
Jahreszeit
werden
Ähren
von
halbreifen
Wiesengräsern,
Vogelmiere
und
sonstige
Unkräuter
angeboten.
In
den
Wintermonaten
bieten
halbreife
Silberhirse
oder
auch
Kolbenhirse
Ersatz.
Wieder
entdeckt
habe
ich
die
Salatgurke
in
meiner
Zuchtanlage,
die
geviertelt
von
allen
meinen
Prachtfinken
gierig
aufgenommen
wird.
Animalisches
Futter
spielt
während
der
Ruhephase
nur
eine
untergeordnete
Rolle.
Mein
Prachtfinkenbestand
wird
einmal
wöchentlich
mit
einem
Vitamin-E-Präparat
und
einem
Multivitaminpräparat,
sowie
einmal
im
Monat
mit
Vitamin
E
versorgt.
Verschiedene
Mineralien
und
zerstoßene
Hühnereierschalen,
die
ich
mit
Vitamin
D3
anreichere,
stehen
den
Vögeln
stets
frisch
zur
Verfügung.
Seither
kenne
ich
keine
Legenot
mehr
in
meinem
Bestand.
Meine
ersten
zwei
Importpaare
habe
ich
2005
erworben,
nachdem
nach
fast
fünf
Jahren
wieder
ca.
200
Paare
nach
Deutschland
exportiert
wurden.
Bei
der
Auswahl
der
Paare
war
ich
darauf
bedacht
möglichst
junge,
gut
durchgemauserte
Vögel
mit
glänzendem
Gefieder
zu
wählen.
Beide
Paare
gingen
bei
mir
durch
eine
sechswöchige
Quarantäne
in
der
sie
vorbeugend
auf
Endo-
und
Ektoparasiten
behandelt
wurden.
Dabei
habe
ich
sie
behutsam
an
mein
Futterkonzept
herangeführt.
Untergebracht
wurden
sie
in
meinen
eigens
konzipierten
teilverglasten
Zuchtboxen
(L
1,00m
x
T
0,75m
x
H
0,70m)
die
nach
Anforderung
auch
beheizt
werden
können.
Bevorzugt
züchte
ich
Afrikaner
in
Paarhaltung,
da
ich
die
Vögel
so
über
die
Fütterung
besser
beeinflussen
kann.
Grundsätzlich
züchte
ich
bei
einer
Raumtemperatur
von
21°C,
die
Luftfeuchtigkeit
im
Raum
bewegt
sich
zwischen
60
-
65%.
Die
Schlupfrate
liegt
bei
diesen
Verhältnissen
und
einem
gut
belüfteten
Raum
nahe
100%.
2007
schritten
erstmals
beide
Paare
erfolgreich
zur
Brut.
Beide
der
Verpaarung
hatte
ich
eine
glückliche
Hand.
Paar
1
entstand
aus
einer
Liebesverpaarung,
während
ich
Paar
2
zwangs-verpaaren
musste.
Gerade
dieses
Paar sollte aber wunderbar harmonieren.
Die
erste
Brut
verlief
bei
beiden
Paaren
wie
bereits
im
Jahr
zuvor.
Prompt
am
dritten
Tag
wurden
die
leblosen
Nestlinge
wieder
aus
dem
Nest
getragen.
Wieder
das
gleiche
Problem,
sobald
die
Nestlinge
geschlüpft
waren
wurde
das
angebotene
Futter
verschmäht.
Meine
ganz
Erfahrung,
die
ich
in
über
zehn
Jahren
erfolgreicher
Zucht
von
Blaukopfastrilden
gemacht
hatte,
erschienen
wertlos.
Nun
wurde
mein
komplettes
Konzept über
den Haufen geworfen. Die Boxen wurden nun
© created and presented by Helmuth Hillar
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