Blauköpfige Schmetterlingsastrilde
wird
in
der
Regel
nicht
mehr
abgestreift,
eine
erneute
störende
Kontrolle
ist
nicht
mehr
notwendig.
Mein
96er
Zuchtmännchen
verhielt
sich
immer
kritisch
Nestkontrollen
gegenüber.
Der
Brutverlauf
war
bisher
sehr
positiv.
Das
Paar
fütterte
zuverlässig
und
alle
acht
Jungvögel
waren
gut
entwickelt,
aber
das
sollte
sich
ändern.
Schon
beim
betreten
des
Zuchtraums
war
die
Aufregung
zu
spüren,
mit
riesigem
Gezeter
empfingen
mich die Vögel. Was war geschehen?
Der
kleinste
Jungvogel
war
aus
dem
Nest
gefallen
(etwa
14
Tage
alt
und
voll
befiedert),
unaufhörlich
und
aggressiv
waren
die
Attacken
des
Männchens
gegenüber
dem
Jungvogel
und
dem
Weibchen.
Ich
versuchte
mit
wenig
Hoffnung
den
Jungvogel
ins
Nest
zurückzusetzen
(der
Fluchtinstinkt
ist
in
diesem
Alter
meist
schon
so
ausgeprägt
das
dies
nicht
mehr
gelingt).
Nachdem
ich
dies
mehrmals
erfolglos
versuchte
und
so
die
Stimmung
unter
den
Altvögeln
nur
noch
mehr
anheizte,
entschloss
ich
mich
den
Vogel
zur
Handaufzucht
zu
entnehmen.
Das
Verhalten
des
Männchens
änderte
sich
jedoch
nicht,
der
vorher
fürsorgliche
Vater
war
wie
umgedreht,
unaufhörlich
trieb
er
das
Weibchen.
An
ein
Füttern
der
Jungvögel
war
nicht
mehr
zu
denken.
Kurzer
Hand
entschloss
ich
mich
das
Männchen
herauszufangen
und
in
eine
andere
Box
umzusetzen
(das
Männchen
kann
aufgrund
gemachter
Erfahrungen
im
Raum
belassen
werden).
Die
Vögel
riefen
sich
noch
einige
Zeit,
dann
aber
nahm
das
Weibchen
die
Fütterung
zu
meiner
Freude
wieder
auf.
Die
Situation
hatte
sich
wieder
beruhigt,
alles
im
Griff?
Weit
gefehlt,
zwei
Tage
später
im
Alter
von
18/19
Tagen
waren
die
ersten
Jungvögel
flügge.
Das
Weibchen
trieb
die
Jungvögel
wie
besessen
durch
die
Box,
das
Männchen
schien
das
Weibchen
durch
sein
Rufen
dabei
noch
anzufeuern.
Nichts
wie
raus
aus
dem
Zuchtraum
mit
dem
Kerl
und
die
Situation
beruhigte
sich.
Die
Jungvögel
im
Nest
wurden
weiter
vorbildlich
versorgt
–
allerdings
nur
die
im
Nest,
die
flüggen
Jungen
die
im
Gestrüpp
herumturnten
wurden
nicht
gefüttert.
Hilflosigkeit
–
ich
hoffte
nun
auf
den
nächsten
Tag.
Würde
das
Weibchen
die
Fütterung
wieder
aufnehmen,
wenn
alle
ausgeflogen
sind?
Der
Zustand
der
Jungvögel
wurde
bereits
bedenklich,
aber
sieben
junge
Schmetterlingsfinken
von
Hand
füttern
–
unmöglich.
Am
nächsten
Morgen
waren
alle
sieben
Jungvögel
auf
der
Stange.
Das
Weibchen
fütterte,
Glück
gehabt.
Stunden
später
musste
ich
jedoch
erkennen,
dass
die
Sache
noch
lange
nicht
ausgestanden
war.
Die
Jungvögel
trieben
das
Weibchen
vor
Hunger
kreuz
und
quer
durch
die
Voliere.
Sie
brachte
die
Brut
einfach
nicht
satt.
Sie
ließen
ihr
kaum
mehr
Zeit
zum
Fressen.
Schnelles
Handeln
war
nun
angesagt.
Fütterung
umstellen.
Neben
Ameisenpuppen
reichte
ich
nun
auch
Pinkys
die
ich
auf
mehrere
Futterplätze
verteilte
um
dem
Weibchen
die
Möglichkeit
zu
schaffen
in
Ruhe
zu
fressen.
Gierig
verschlang
sie
die
Pinkys
und
versuchte
die
gefräßigen
Mäuler
zu
stopfen.
Es
war
schon
ein
schönes
Bild,
die
um
das
Weibchen
versammelten
Jungvögel
zu
beobachten,
die
mit
ihren
drehenden
Köpfen
lautstark
Futter
forderten.
Alle
sieben
Jungvögel
wurden
fürsorglich
versorgt.
Meine
Hoffnung
stieg
die
Jungvögel
doch
noch
futterfest
zu
bekommen.
Am
nächsten
Morgen
folgte
die
Ernüchterung,
zwei
Jungvögel
lagen
klamm
auf
dem
Futtertisch.
Ich
versuchte
dies
mit
Fassung
zu
tragen
und
mich
an
dem
zu
erfreuen
was
ich
noch
hatte,
nämlich
fünf
Jungvögel
die
sich
in
den
nächsten
Tagen
prächtig
entwickelten.
Acht
Tage
später
habe
ich
aufgehört
animalische
Futter
zu
reichen
und
nach
weiteren
acht
Tagen
konnte
ich
die
Jungvögel
absetzen.
Sie
nahmen
nun
selbstständig
Futter
auf
und
das
Weibchen hatte das Füttern eingestellt.
Natürlich
verlaufen
nicht
alle
Bruten
des
Schmetterlings-
astrilden
so
schwierig,
aber
es
kann
schon
sehr
mühsam
sein
bis
man
eine
solche
Brut
auf
der
Stange
hat.
Der
Zeitaufwand
ist
immens.
Doch
immer
wieder
finden
sich
Züchter,
die
dies
honorieren
und
einen
fairen
Preis
für
deutsche
Nachzuchten
bezahlen.
Den
Einsatz
vitaler
Nachzuchtvögel
den
risikobehafteten,
billigen
Importvögeln
vorziehen.
Ich
hoffe,
dass
viele
Leser
in
diesem
Artikel
geeignete
Ratschläge
für
ihre
Probleme
bei
der
Prachtfinkenzucht
finden
und
die
Herausforderung „afrikanische Prachtfinken“ annehmen.
Schmetterlingsartig
wirkt
der
Flug
meiner
jungen
Blauköpfigen
Schmetterlingsastrilde,
die
ich
im
Zuchtjahr
2001
nachgezogen
habe,
in
meiner
drei
Meter
langen
Innenvoliere.
Gerade
diesem,
dem
Schmetterling
ähnlichen
Flugverhalten
verdanken
sie
ihren
Namen.
Munter
aber
nicht
scheu
bewegt
sich
der
Schwarm
in
der
Voliere.
Die
Vögel
bestechen
durch
ihr
aalglattes
Gefieder.
Die
Männchen
sind
tief
blau
gezeichnet,
der
Unterbauch
und
die
Flügeldecken
nougatbraun.
Die
Weibchen
sind
im
Ganzen
matter
gefärbt
und
das
Braun
reicht
bei ihnen bis zum Oberkopf.
Die
Zuchtsaison
2001
war
geplant.
Mein
zuchtbewährtes
96er
Nachzuchtmännchen
präsentierte
sich
auch
im
fünften
Lebensjahr
noch
in
hervorragender
Kondition.
Das
Männchen
brachte
in
den
Jahren
zuvor
regelmäßig
Nachzuchten.
Dieses
Jahr
sollte
es
mit
einem
98er
Weibchen
verpaart
werden.
Sie
ging
aus
einer
Verpaarung
96er
Nachzuchtvögel
hervor.
Das
Weibchen
war
zusammen
mit
meinen
anderen
Pracht-
finkenweibchen
in
einer
etwa
2,5m
langen
Innenvoliere
untergebracht.
Seit
Tagen
signalisierte
sie
durch
munteres
Singen
und
Halmbalz
(wie
wir
es
vom
Männchen
kennen)
Brutstimmung.
Das
Männchen
hatte
eine
1,1m
langen
Box
die
rechtwinklig
zur
Voliere
stand
bezogen.
So
hatten
die
Vögel
stetig
„
Blickkontakt
“.
Immer
wieder
sah
ich,
wie
das
Weibchen
das Männchen am Gitter besuchte. Ein Zeichen von Sympathie.
Am
20.10.
habe
ich
die
Zuchtbox
(Maße
L
1,2m
x
B
0,75m
x
H
0,80m)
vorbereitet.
Die
Box
ist
nur
zur
Vorderfront
hin
offen
und
wie
alle
meine
Volieren
und
Boxen
sind
die
Wände
grün
gestrichen
und
mit
einer
Tageslichtröhre
ausgeleuchtet.
An
der
Rückwand
ist
ein
Baustahlgewebe
keilförmig
angebracht,
dieses
dient
zur
Befestigung
verschiedener
Gräser,
Ginster-
und
Koniferenzweige.
An
einer
Stelle
ist
das
Gitter
ausgeschnitten
um
dahinter
ein
Kaisernest
einzuhängen.
Die
Vögel
haben
nun
die
Alternative
offen
ins
Gestrüpp
oder
in
die
künstliche
Nistgelegenheit
zu
bauen.
Nachmittags
habe
ich
das
Paar
eingesetzt.
Mit
aufgeregtem
Gezeter
und
abgewinkeltem,
wippendem
Schwanz
begrüßten
sich
die
Vögel.
Durch
dieses
arttypische
Verhalten
signalisierten
die
Partner
Sympathie.
Ein
gut
harmonierendes
Paar
verspricht
Erfolg.
Bereits
am
nächsten
Tag
sah
ich
das
Männchen
mit
leisem
Zwitschern
im
Kaisernest
sitzen.
Das
Männchen
schlägt
dem
Weibchen
auf
diese
Art
und
Weise
den
Nistplatz
vor,
welcher
auch
in
der
Regel
von
ihr
akzeptiert
wird.
Obwohl
es
auch
immer
wieder
vorkommt,
dass
ein
bereits
angefangenes
Nest
verlassen
wird.
An
einer
anderen,
vielleicht
besser
geeigneten
Stelle,
wird
dann
ein
neues
errichtet.
Bauen
die
Vögel
offen
in
die
künstliche
Hecke
verzichte
ich
in
der
Regel
auf
eine
Beringung
der
Jungvögel
um
den
Brutverlauf
nicht
zu
stören.
Nach
zwei
bis
drei
Tagen
entsteht
ein
kunstvolles
Kugelnest
aus
Kokosfasern
das
mit
Scharpie
gepolstert
wird.
Das
Nest
hat
einen
Durchmesser
von
etwa
zehn
Zentimetern
mit
einem
drei
Zentimeter
großen
Einschlupfloch
im
oberen
Drittel.
In
diesem
Fall
hat
das
Paar
ins
Kaisernest
gebaut
was
auf
eine
Beringung
hoffen
ließ.
Mit
Beendigung
des
Nestbaues
kommt
es
auch
schon
zur
Eiablage.
Das
Weibchen
signalisiert
dies
durch
aufgeplustertes
Aftergefieder
und
verdicktem
Unterleib
am
Abend
zuvor.
In
dieser
Phase
ist
den
Weibchen
besondere
Aufmerksamkeit
durch
den
Züchter
zu
schenken.
Vor
allem
zu
jung
angesetzte
Weibchen
(ich
setzte
nur
Weibchen
die
mindestens
ein
Jahr
alt
sind
zur
Zucht
an)
in
zu
kalten
Zuchträumen
(meine
Zuchttemperatur
20
Grad
bei
ca.
65%
Luftfeuchtigkeit)
bekommen
jetzt
gerne
Legenot.
Schnelles
Handeln
vom
Züchter
ist
dann
angebracht.
Täglich
wird
ein
weißes
Ei
gelegt.
Eine
Gelegegröße
zwischen
drei
und
sechs
Eiern
halte
ich
für
normal.
In
diesem
Fall
bestand
das
Gelege
aus
acht
Eiern
und
wurden
etwa
ab
dem
fünften
Ei
von
beiden
Partnern
abwechselnd
bebrütet.
Tagsüber
übernahm
hauptsächlich
das
Männchen
das
Brutgeschäft.
Bei
einer
Nestkontrolle
am
sechsten
Bebrütungstag
habe
ich
festgestellt,
,
dass
das
Gelege
vollständig
befruchtet
war.
Das
Paar
brütete
zuverlässig.
Nach
13/14
Tagen
Brutzeit
konnte
ich
den
Schlupf
des
ersten
Jungvogels
feststellen.
Zwei
Tage
später
waren
drei
Vögel
geschlüpft
und
nach
drei
weiteren
Tagen
alle
acht.
Dabei
hat
sich
herausgestellt,
dass
es
einfacher
war
die
restlichen
befruchteten
Eier
zu
zählen
als
das
Dunenknäuel
zu
sortieren.
Das
Elternpaar
versorgte
die
Brut
vorbildlich.
Zur
Aufzucht
werden
als
animalisches
Futter
Puppen
der
Wiesenameise
und
ein
Weichfresserfutter
gereicht.
Eifutter
wird
trocken
angeboten
und
wird
sehr
gut
von
den
Vögeln
angenommen.
Gekeimt
wird
ein
feinkörniges
Exotenmischfutter
(qualitativ
hohes
Futter
keimt
auch
gut).
Keimfutter
hat
in
der
letzten
Woche
der
Nestlingszeit
einen
erhöhten
Stellenwert,
da
ich
dann
anfange
den
Anteil
an
animalischem
Futter
zu
verringern.
Die
Jungvögel
sind
sonst
meist
schwer
futterfest
zu
bekommen.
Die
Altvögel
geraten
zu
früh
wieder
in
Brutstimmung
und
starten
die
nächste
Brut.
Täglich
erhalten
die
Vögel
auch
halbreife
tiefgefrorene
Silberhirse
und
Vogelmiere
aus
dem
Gewächshaus.
Aufgrund
meiner
jahrelangen
Erfahrungen
ist
der
elfte
Lebenstag
der
Jungvögel
der
günstigste
Zeitpunkt
zur
Beringung. Das Großgefieder ist bei gut entwickelten Jungvö-
geln gerade durchgebrochen. Der 2,5mm Ring sitzt gut und
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