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Die Gemalte Amadine, mein Favorit

- starker Bruttrieb - vorhandenes Nistmaterial Grundsätzlich tendiere ich bei meinen Prachtfinken zu so- genannten „Liebesehen“,freie Partnerwahl und schon ist eine gute Basis für den Erfolg gelegt. Keine Zwangsverpaarung! Zur Fütterung: Oft ist auch entscheidend wie man das Futter anbietet, nicht nur was. Gemalte gehen gern auf den Boden, deshalb empfehle ich das Futter in großen flachen Schalen direkt auf dem Boden bereitzustellen. Ich mache nahezu keine Nestkontrollen mehr. Jedes hantieren am Nest löst bei denTieren Stress aus, dass sollte uns bewusst sein. Ich verlasse mich mittlerweile ganz und gar auf meine Beobachtungsgabe und setze meiner Neugier Grenzen. Natürlich wollen wir Züchter nur das Beste für unsere Vögel, aber gerade in der Zucht sollten wir nicht zu proteinreich füttern. Zu viel des Guten und schon starten die Gemalten bereits wieder mit der nächsten Brut und räumen die Nester, zum Frust des Züchters, unweigerlich leer. Es ist und bleibt eine Gratwanderung bei der Fütterung während der Aufzucht. Gemalte Amadinen haben einen ausgeprägten Nestbautrieb, also sollten wir wie oben bereits beschrieben unterschiedlichste Materialien anbieten. Übrigens - Paare die bei mir freistehende Nester bauen konnten, haben immer erfolgreich nachgezogen.Die Liste ließe sich natürlich beliebig erweitern, ich habe hier aber nur die wirklich signifikanten Punkte angeführt. GEMALTE AMADINEN GESUND ERNÄHREN Die Gemalte Amadine sollte um ihren Ansprüchen gerecht zu werden, möglichst vielseitig ernährt werden. Sie bevorzugt kleine Hirsesorten, wie rote und gelbe Manna-, Senegal-, Mohair- und rote, gelbe Kolbenhirse. Verschiedene Grassamen wie Ray- oder Knaulgras, Delicha und Pagima Green stehen meinen Gemalten Amadinen immer zur Verfügung. Heute gibt es für Gemalte Amadinen gute Futtermischungen im Handel, die dieses Angebot weitgehend erfüllen. Dieses Futter wird bei mir auch gekeimt angeboten. An Grünfutter wird alles angeboten was jahreszeitlich bedingt gesammelt werden kann. Vogelmiere, Löwenzahnknospen, sowie verschiedenste Gräser werden gern gefressen. Halbreife Kolben- und Silberhirse erweitern die Futterpalette. Vor Jahren habe ich die Salatgurke als hervorragendes Futter wieder entdeckt und alle meine Vögel lieben sie. Animalisches Futter in Form von Pinkys, Buffalos, Mehlwürmern oder Ameisenpuppen werden primär zur Aufzucht der Nestlinge in kleinen Portionen gereicht. Ein Multivitaminpräparat ein bis zweimal wöchentlich (ich reiche dieses bevorzugt über das Trinkwasser) und die Vögel sind vital.Ich biete all meinen Prachtfinken ein wildes Mineraliengemisch zur freien Aufnahme an (da bin ich recht kreativ), bestehend aus: Groben Grit, schwarzen und roten Vogelmineralien, zerstoßenen Eierschalen, Vogelkohle und Vitaminkalk. Zusätzlich ein Vitamin D3 Aufbaupräparat und Schluss mit Legenot. Dieses Gemisch wird täglich erneuert, die Vögel sind dann sofort am Napf und fressen ausgiebig. DAS PROBLEM MIT DEN WEIBCHEN! Die ungleiche Verteilung der Geschlechter bei den Gemalten Amadinen hatte mich lange davon abgehalten dieses tollen Vogel zu pflegen. Zumal muss der Züchter auch heute noch etwa 2/3 des Kaufpreises eines Paares allein für ein Weibchen hinlegen. Einzelne Weibchen sind immer noch schwer zu bekommen. Die ersten zwei Jahre zeigte auch ich mich beeindruckt von der Verteilung der Geschlechter, ich konnte lediglich 3 Weibchen nachziehen. Im Laufe der Jahre hatte sich dies doch nahezu ausgeglichen (siehe Grafik). Und dann das Problem „Legenot“ ! Da eilt den Gemalten ein schlechter Ruf voraus. Also mir ist in all den Jahren nicht ein Weibchen an Legenot eingegangen. Allerdings sollte der verantwortungsbewusste Züchter erst mit einjährigen Vögeln in die Zucht gehen. Die Vögel sollten gut mit Mineralien versorgt werden, dass beugt vor. Ich mache mit meinen Gemalten Amadinen lediglich zwei Bruten. Das Legen beansprucht die Weibchen durchaus. Es kommt auch vor, dass ich mich entscheide Vögel vorzeitig wieder aus der Zucht zunehmen. Entsteht der Eindruck, ein Weibchen bei der nächsten Brut zu verlieren (z. Bsp. bei schnell aufeinander folgenden Bruten), breche ich konsequent ab. Da sollte der Züchter individuell reagieren. Hier zahlt sich Geduld aus, Verluste bei den Weibchen sind teuer. IST DIE GEMALTE AMADINE EIN SCHAUVOGEL? Die Gemalte Amadine präsentiert sich bei konsequentem Schautraining als vorzüglicher Ausstellungsvogel. Hierbei beschränkt sich das Schautraining lediglich auf die Eingewöhnung in den Schaukäfig. Problematisch sind bei den Gemalten Amadinen stets nachwachsende Federn in der Maske. Meine Jungvögel fliegen grundsätzlich, meist bereits schon nach Geschlechtern getrennt, in Gemeinschaftsflügen. Nun tendieren speziell die Gemalten Amadinen dazu, sich gegenseitig kleine Federn aus der Maske zu ziehen. Dies führt natürlich dazu, dass permanent Federn nachwachsen. Häufigst die Maske total mit weißen Federkielen übersät. Nachwachsende Federn führen bekannter Weise zum Punktabzug bei der Bewertung des Vogels. Um dies zu verhindern setze ich meine Schauvögel, bereits 4-6 Wochen vor dem Schautermin, separat in 1m lange Flüge. Bis zur geplanten Ausstellung sind dann alle Gefiederlücken geschlossen.Bereits beim Umsetzen in 1m-Boxen achte ich auch auf überlange Krallen und schneide diese, wenn Notwendigkeit besteht, rechtzeitig vor der Schau zurück. Stumpfe, gesplitterte Schnäbel oder schroffe Füße werden mit Vaseline gepflegt. Grundsätzlich aber sollte sich der Vogel selbst pflegen, deshalb können die Vögel auch jeden Tag baden und das tun sie ausgiebig. Bei dieser Vorgehensweise reichen meistens 2-3 Tage Eingewöhnung im Schaukäfig und die Gemalten zeigen sich in bester Schaukondition. MUTATIONEN UND MISCHLINGE Die bekannteste unter den Mutationen ist die rezessiv vererbende gelbe Mutation, die auch in freier Natur vorkommen soll. Das Feuerrot wird durch orange-rotes Gefieder ersetzt. Die Nachzuchten tendieren, wie bei allen rezessiv vererbenden Mutationen, an Größe und Masse zu verlieren. Im AZ –Vogellexikon bin ich auf ein Foto einer Mutation, die dort als „pink“ bezeichnet wird, gestoßen. Ich kenne die Mutation selbst nicht. In mir vorliegender englischer Literatur habe ich eine weitere Mutation gefunden, die als „fawn“ bezeichnet wird. Die einst schwarzen Gefiederpartien zeigen sich bei dieser Mutation in einem Braunton, den wir wohl als isabellfarben bezeichnen würden. Die Mutation soll auch in der Kombination mit „Gelb“ existent sein. In West- Australien soll eine weiße Form der Gemalten Amadine gezüchtet worden sein, allerdings wurde der Jungvogel wohl nicht selbständig. Die Gemalte Amadinen bildet auch Mischlinge mit der nah verwandten Dornamadine die fortpflanzungsfähig sein sollen. Grundsätzlich aber sollte unsere Motivation sein, die Gemalte Amadine in ihrer Wildform in Menschenobhut zu erhalten. Hierfür engagieren sich bereits Interessengemeinschaften, wie die AZ-AEZ IG Papageiamadinen und australische Prachtfinken oder auch die AG Wildformen. Jetzt wünsche ich mir natürlich, dass ich durch diesen Artikel den ein oder anderen begeistern konnte, die Gemalte Amadine z ukünftig zu halten und erfolgreich zu züchten.
Seit 2003 pflege und züchte ich mehr oder weniger erfolgreich Gemalte Amadinen. Bereits im ersten Jahr gelang mir die Zucht und heute kann ich mir diesen wunderschönen Vogel aus meiner Zuchtanlage nicht mehr weg denken, auch wenn ich die Gemalte Amadine als launischen Zuchtvogel bezeichnen möchte. Hat sich ein gutes Zuchtpaar gefunden, sollte man es mit beiden Händen festhalten. Im folgenden Artikel möchte ich bevorzugt über meine gemach- ten Erfahrungen berichten und auch den Einsteiger in der Vo- gelzucht ermutigen diesen schönen und interessanten Prachtfink zu züchten. SYSTEMATIK Wissenschaftlicher Name: Emblema pictum (Gould, 1842) Ordnung: Passeriformes Unterordnung: Passeri Familie: Estrildidae Gattung: Emblema Unterarten: Die Gemalte Amadine bildet keine Unterarten Englischer Name: Painted Firetail BESCHREIBUNG DER ART Fälschlicherweise wird die Gemalte Amadine immer noch gern als Astrild bezeichnet. Dies ist wohl auf den pinzettenförmigen langen Schnabel zurückzuführen, eigentlich typisch für einen Prachtfink aus der Gruppe der Astrilde. In neuerer Literatur wird die Gemalte aber den Amadinen zugeordnet. Der Ober- schnabel ist schwarz, mit einer kleinen roten Spitze, der Unterschnabel rot gefärbt. Die Geschlechter lassen sich ein- deutig durch die unterschiedliche Gefiederfärbung unterschei- den. Die Füße sind fleischfarben. Das Männchen trägt eine rote Maske bis hin zum Kinn. Bürzel, Oberschwanzdecken und Unterbauch sind leuchtend rot gefärbt. Das Rot zwischen Kinn und Bauchmitte soll laut Artenbeschreibung, bei ideal gezeichneten Männchen, unterbrochen sein. Scheitel, Nacken, Rücken, Flügeldecken und Schwingen sind bei beiden Geschlechtern braun gefärbt. Das restliche Gefieder ist tief schwarz mit vielen kleinen regelmäßigen weißen Tropfen. Die beim Weibchen bis hin zum Kinn und der schwarzen Kehle reichen. Beim Weibchen ist die rote Gesichtsmaske matter und weniger ausgedehnt. Der rote Bauchfleck ist kleiner als beim Männchen, kann aber auch ganz fehlen. Die Jungvögel gleichen dem Weibchen. Sie sind schwarz- braun, mit mehr oder weniger weißen Tropfen. Auch ange- deutetes rotes Bauchgefieder lässt eine eindeutige Ge- schlechtsbestimmung nicht zu. Größe: 10,5cm Gewicht: bis 11g VERBREITUNG Die Heimat der Gemalten Amadine ist im Nordwesten und Zentral-Australien. Dort bewohnt sie Steppen und Halbwüsten- landschaften. LEBENSWEISE IN FREIER NATUR Steinige Spinifex-Landschaften sind der Lebensraum der Gemalten Amadine. Sie orientiert sich dort an den wenig vorhandenen Wasserstellen. Die Gemalte Amadine hat sich optimal an ihren Lebensraum angepasst. Mit dem langen Schnabel sammelt die Gemalte emsig Samen der üppig vorhandenen Spinifexgräser. Ihre kurzen Beinchen charakteri- sieren ihr Leben auf dem Boden. Gerade in diesen dornigen Gräsern errichten die Gemalten Amadinen ihr Kugelnest. Sie brüten paarweise aber auch in kleinen Kolonien. Außerhalb der Brutzeit versammeln sie sich zu kleinen Schwärmen. Zur Aufzucht der Brut werden wohl auch kleine Insekten verzehrt.Mittlerweile schließt sie sich mehr und mehr dem Menschen an und brütet in kleinen Siedlungen und Farmen. GEMALTE AMADINEN ERFOLGREICH HALTEN UND ZÜCHTEN Die Gemalte Amadine sollte bevorzugt in einer Voliere gehalten werden. Da sie sehr verträglich ist, eignet sich diese Amadine wunderbar für die Gemeinschaftsvoliere. Ich selbst halte und züchte die Vögel allerdings paarweise in sehr geräumigen Glasvitrinen mit den Maßen L 150cm x H 80cm x T 90cm. Die Jungvögel leben nach dem Absetzen von den Elterntieren in drei Meter langen Volieren. Die Vögel halten sich sehr gerne auf dem Boden auf. Als Einstreu haben sich Waldboden und größere Flächen mit Vogelsand bewährt. Wurzelstöcke, dicke Äste, Stein- platten oder selbst angefertigte Sitzbrettchen in Bodennähe bieten den Vögeln ideale Übernachtungs-möglichkeiten und tragen zum Wohlbefinden der Tiere bei. Gemalte Amadinen kann man über die Sommermonate bedingt in geschützten Gar- tenvolieren halten, nasskaltes Wetter mögen sie allerdings nicht. Die Vögel sollten sich in ein Schutzhaus zurückziehen können. Es empfiehlt sich auch im Innenraum Nistgelegenheit anzubringen. Das Männchen wirbt um das Weibchen. Dabei fliegt es zum Weibchen um es mit rhythmischen Kopf- bewegungen zu begrüßen und anzusingen, dabei machtes sich groß und sträubt sein Gefieder. Mit Verbeugen neben dem Weibchen signalisiert es Sympathie. Wird sein Werben durch das Weibchen akzeptiert, wiederholt sie dieses Ritual und fordert das Männchen zur Kopulation auf. Von nun an sind sie ein Paar. Gemalte bauen sehr gerne freistehende Nester. Ich biete eine künstlich errichtete Hecke aus Kiefer-, Koniferenzweigen und Wacholder an. Gern bauen die Vögel hier stabile Nester. Gemalte Amadinen errichten einen Unterbau aus kurzen trockenen Tannenzweigen, Kiefernadeln, Erdklumpen, Stein-chen und Holzkohlestückchen. Aus Sisal- oder Kokosfasern, trockenen Gräsern entsteht das eigentliche Kugelnest. Mit hellen Materialien wie Scharpie oder Pflanzenwolle wird das Nest ge-polstert. Bevorzugt bauen sie auch in halboffene Nistkästen oder in mit künstlichem Grün verkleidete Kaisernester. Vier bis fünf Eier werden gelegt und abwechselnd bebrütet. Nach 16 bis 18 Tagen erfolgt der Schlupf der Nestlinge. Zwischen dem 9. und 11. Lebenstag beringe ich die Vögel mit 2,5mm Kunststoffringen, da hören die Altvögel in der Regel auch auf zu hudern. Im Alter von 21 bis 24 Tagen sind die Jungvögel, abhängig von der Anzahl der Nestlinge, flügge. Nach weiteren 28 Tagen sind die Vögel sicher futterfest. Meine Jungvögel bleiben möglichst lange bei den Altvögeln. Meistens bis die nächste Brut bereits geschlüpft ist, oder das Treiben der Jungvögel durch die Elterntiere mich veranlasst die Vögel zu trennen. So können unnötige Verluste vermieden werden. Zur Aufzucht ist animalisches Futter erforderlich. Ich füttere kleine frisch gehäutete Mehlwürmer, gerne auch Ameisen- puppen. Und dies möglichst mehrmals täglich in kleinen Portionen. Mir ist durchaus bewusst, dass Gemalte Amadinen mittlerweile auch ohne animalisches Futter aufziehen. Allerdings bleibt die Brut dann klein und mickrig. Ihrer Entwicklung hängen die Nestlinge oft deutlich hinterher. Mit zu- nehmendem Alter der Jungvögel verfüttern die Altvögel mehr und mehr halbreife Hirsesorten und Keimfutter. Sehr gerne werden auch geviertelte Salatgurken verfüttert, aber auch Vogelmiere aus dem eigenen Garten. In separaten Schalen steht den Vögeln zusätzlich eine Grassamenmischung mit Delicha und Pagima Green zur ständigen Aufnahme bereit. Gemalte Amadinen fressen für ihr Leben gern lockere rote Kolbenhirse und die sollte, wenn man Gemalte erfolgreich züchten will, gar nie fehlen. Die Flügglinge haben im Alter von 14-16 Wochen umgefärbt und die Geschlechter sind nun deutlich zu unterscheiden. KEIN ERFOLG MIT GEMALTEN AMADINEN? Über die Jahre gesehen würde ich schlichtweg behaupten, haben nur die Hälfte meiner zur Zucht angesetzten Paare wirklich nachgezogen. Ich habe trotzdem nie aufgegeben und versucht zu analysieren, was wohl die Gründe hierfür waren. So gelang es mir zumindest im Jahr 2010, mit Glück und Geschick, von 5 Paaren 32 Jungvögel nachzuziehen. Wie auch viele andere Amadinen, neigt auch die Gemalte dazu ihren Nachwuchs postwendend aus dem Nest zu befördern. Was können Gründe hierfür sein? - fehlender Partnerharmonie - Auswahl des Aufzuchtfutters - permanente Störungen
1,0 Gemalte Amadine; Emblema picta Offen gebautes Kugelnest Verteilung der Geschlechter 0,1 Gemalte Amadine Flüggling Nestlinge am Tag der Beringung Männchen mit nicht idealer Zeichnung
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Die Gemalte

Amadine,

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