Die Spitzschwanzamadine - immer geliebt
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                       Helmuth Hillar
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Die Spitzschwanzamadine erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit unter uns
Prachtfinkenliebhabern. Unterschieden wird neben der gelbschnäbligen
Nominatform, die rotschnäblige Unterart, die in der Fachliteratur auch als
Hecksspitzschwanzamadine beschrieben wird. Die Spitzschwanzamadine zählt
wie die Maskenamadine mit der Unterart Weißohramadine, der Gürtelamadine
mit den Unterarten der Diggles Gürtelamadine zu den Grasamadinen. Wie viele
andere australische Amadinen schreitet sie bereitwillig zur Brut. Liebespaare
ziehen problemlos ihre Nestlinge auf. Die Fütterung gestaltet sich einfach.
Spitzschwanzamadinen akzeptieren bereitwillig jedes Pracht- finkenfutter. Wie
alle Grasamadinen neigt sie jedoch zur Fettleibigkeit. Geräumige Flüge und eine
abwechslungsreiche Grassamenmischung bieten hier Abhilfe. Allerlei Grünfutter,
wie Vogelmiere, Löwenzahn, Hirtentäschel und unzählige Wiesengräser sorgen
für ein breites Futterangebot. Animalisches Futter in Form von Mehlwürmern,
Buffalowürmern oder Pinkys nehmen die Vögel gierig auf. Zur Aufzucht der
Nestlinge wird zusätzlich ein handelsübliches Eifutter angeboten.
Spitzschwanzamadinen sind immer in Brutstimmung. Sobald ein Nistkasten
eingehängt wird, wird emsig gebaut. Mit Kokosfasern und trockenen Gräsern
entsteht in kurzer Zeit ein Kugelnest mit großem Einflugloch. Gepolstert wird mit
weißen Materialien, wie Federn und Scharpie.
Eine Woche später liegt
das erste Ei im Nest.
Mit einer
durchschnittlichen
Gelegegröße von 4-6
Eiern ist das Gelege
komplett. Ab dem 3./4.
Ei wird abwechselnd
gebrütet. Nachts
kümmert sich
ausschließlich das
Weibchen um das
Brutgeschäft. Vierzehn
Tag später schlüpft der
erste mit weißen
Dunen bedeckte
Nestling.
Das Futter wurde bereits zwei Tage vor dem Schlupf umgestellt. Rote lockere
Kolbenhirse, Eifutter, Keimfutter, halbreife Silberhirse, Salatgurke und Pinkys
ergänzen die simple Prachtfinkenmischung. Zuverlässig wird die Brut versorgt.
Pralle Kröpfe der Nestlinge signalisieren uns, alles richtig gemacht. Am 8./9. Tag
werden 2,8mm Kunststoffringe aufgezogen. Sorgfältig wurden die Ringe mit
Heftpflaster umklebt, damit die Jungvögel nicht samt Ring aus dem Nest
transportiert werden. Kein Risiko eingehen.
Nach 21-24 Tagen Nestlingszeit verlassen alle gemeinsam das Nest. Aufopfernd
werden die Flügglinge den ganzen Tag vom Paar versorgt, ehe sie abends als
Nestschläfer wieder im Kasten verschwinden. Möglichst lang bleiben die
Jungvögel in der Box. Die schwarzen Schnäbel verfärben sich und das Paar
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duldet den Nachwuchs nicht mehr. Jetzt wird abgesetzt. Die Jungvögel sind mindestens schon vier Wochen
flügge und garantiert futterfest. Um die Geschlechter einfach bestimmen zu können erhält jeder Vogel
zusätzlich einen Farbring. Sorgfältig wird hierüber Buch geführt. Junge Männchen singen bereits kurz nach
dem Absetzen. Die einfachste Methode nach Geschlechtern zu sortieren. Leider machen es uns die Vögel nicht
immer so leicht. Typische Geschlechtsmerkmale sind: Der Latz des Weibchens ist tropfenförmig ausgebildet,
beim Männchen herzförmig. Das Männchen trägt einen langen Spieß.
Beim Weibchen wirkt er kurz, abgehackt. Männliche Spitzschwänze zeigen ein breites, tief schwarzes
Weichenband. Die Schnabelfarbe ist intensiv. Spitzschwanzmännchen gehen aufrecht und imponieren mit
ihrem breiten Latz. Ist man sehr erfahren, ist der Lockruf der Vögel durchaus Anhaltspunkt zur
Geschlechtsbestimmung.
Im Alter von vier Monaten haben die Vögel umgefärbt. Das Gefieder erscheint nun fein und seidig. Die zarten
Farbtöne gehen harmonisch ineinander über. Arttypische Merkmale wie Latz und Weichenband bestechen
durch klare, akkurate Zeichnung. Die Schnäbel sind intensiv gefärbt. Lange Spieße machen elegante Vögel.
Darum lieben wir diese hübsche australische Grasamadine so.
Die uns durch ihr ausgeprägtes Sozialverhalten in Zucht und Haltung viel Freude bereitet.